Drunk
Ich glitt hinab auf bewegten Flüssen,
den tiefsten Punkt erreicht,
genagelt an farbige Flächen, nackt und quer.
Ohne Schaden ließ mich der Strom, jedoch der Reiz,
stieß mich hinein in die plätschernde Wut der Gezeiten.
Strudel steigen im stillen Aug’ der See,
im Kreislauf verschwendet,
erlitt auch siegreich Lärm und Staub,
den einzigen Fall der tanzenden Wahrheiten,
geläutert von dieser Flut rhythmisch-wirrer Langsamkeit durchbohrte ich Himmel, Blitz, Brandung und Flut.
Folgte mondelang im Duft der Sterne,
milchigweiß den Wasserschichten,
dorthin wo Ertrunk’ne hingeraten.
Ahnungslos, dass Marien hier herrschten,
gräulich standen im Grund mit leuchtenden Füßen,
das Schwache im Griff.
Windstill.
Krüppelbäume, von Düften verflucht und Wanzen zerfressen. Gärend, faulend in den Sümpfen,
zwischen Binsen und dem schillernden Meer glühender Kisten. Verlorenes Schiff, Kreuzer, Hansasegler, wassertrunkenes Wrack, digital-befleckt von Irrläufern, Zweifeln und Lügen.
Zitternd, zerbrochen, offen für vogelfreie Fahrt, o Zukunft!Vermiss Europas alte, bewährte Kunst.
Windstill.
Bilderflut.
Menschenleer.
– Frank Balve –