Room
„Ich muss noch Wolken verkaufen“,
sagte er,
während triumphierende Nelken in seinem Fußabdruck wuchsen.
„Willst du noch länger im kantigen Fels nach Farben graben?“,
fragte sie.
„Ja, denn sie sind zum Bersten schön, doch verlogen bis in die Spitzen!“ Feines Haar schwingt von der Erschütterung halb verlorener Kulissen. Fassade tot und kalt,
erstarrt im Bruch der Zeit,
Fenster bescheiden dicht im Schattenschleier,
seidig schimmernd, offen und hell.
Gläsernes Ohr, doch keine Fährte,
perlende Schau, hinab in die Tiefe,
chronisch pulsierend an jenen Rohren entlang,
deren metallischer Klang der Klage entsprang.
„Ich wiege den Schlaf in der Welt, die ich kenne“,
presste er mit leisem Pfeifen durch seine verschlossenen Lippen.
„Es ist als hätten wir es schon hinter uns“,
schallte es unbeeindruckt von ihr zurück.
Heer starrer Augen, grau persifliert,
erfrorener Schauer schießt matt und schwach,
Verachtung,
Zeugnis wilder Wimpern, die Stein in Bewegung setzen
und dessen Bild erstarren lassen.
Zu schroffen Spitzen, die lispelnd bitten,
Lippen zu Ritzen aus feuchten Quitten.
„Das Glück erfolgt nicht durch dessen Tod,
sondern durch die Zerstückelung seiner Momente“,
hob er sie lächelnd an.
„So wie Menschen es tun, flugstürme ich mein Umfeld,
so wie ich es fühle!“,
erkniet sie wieder.
„Doch was ist nun ihr Preis?“ –
Zerfilzter Mund um Kakteen Dreck,
glühend gesund trotz flüssigem Zweck,
nun salzig entflammt mit vergorener Frucht
treibt es den Sand durch die Tränen der Sucht.
Die Poren gequollen der klagenden Schwestern
spürt Staubzunge sie laufen, loben und lästern.
…
– Frank Balve –